Bericht 2017 Céline Heimhofer

Es ist mir eine Ehre, einige meiner Erinnerungen an eine unvergessliche Zeit am Weizmann Institut in Israel mit Ihnen teilen zu dürfen.
Einige Monate sind vergangen, seit dem wir wieder zurück sind in der Schweiz. Trotzdem begleiten mich jeden Tag Erinnerungen an eine grossartige Zeit in Israel, an die ich immer wieder gerne zurückdenke.

Unser Abenteuer begann im Juni 2017, als wir 8 Frauen uns am Flughafen Zürich trafen und uns zum ersten Mal sahen. Wir alle waren gespannt, was uns in Israel erwarten wird. Viele Gedanken gingen mir und vermutlich uns allen durch den Kopf.

Für viele von uns war es das erste Mal, dass wir längere Zeit ohne Eltern in einem unbekannten Land etwas unternahmen. Neben den freudigen Erwartungen mischten sich manchmal auch skeptische Gefühle – wir mussten uns einfach überraschen lassen.
Im Nachhinein bin ich erstaunt, wie rasch die 28 Tage verflogen – der Abschied nahte viel zu früh.

Ich erinnere mich gut an die ersten Eindrücke, nachdem wir im Campus ankamen. Glauben Sie mir – alle Zweifel waren im Nu verschwunden und ich wusste, dass meine Bedenken unbegründet waren. Es war ein magischer Moment als ich realisierte, wie perfekt alles für uns vorbereitet und organisiert war. Ich fühlte mich sehr glücklich in einer wunderbaren, inspirierenden Umgebung voller Blüten und Bäume, in einem Park der zum Spazieren und zum Gedankenaustausch einlädt. Rückblickend genoss ich jeden einzelnen Moment, sei es im Labor, während den Vorlesungen oder nach der Arbeit beim Gedankenaustausch mit Freunden.

Ich interessiere mich für Naturwissenschaften – dies war der Grund, weshalb ich mich für das 4-wöchige Sumer-Camp am Weizmann Institut bewarb. Ich wollte meine Fachkenntnisse erweitern und vertiefen. Heute kann ich sagen, dass dieser Wunsch nicht nur in Erfüllung gegangen ist, sondern meine Erwartungen bei weitem übertroffen wurden.
Mir wurde im Verlauf meiner Labortätigkeit bewusst, welchen enormen Beitrag die Wissenschaft für unsere Gesellschaft leistet, dass Fortschritt und Weiterentwicklung moderner Technologien nicht selten auf Grundlagenforschung beruhen, die am Weizmann Institut von grösster Bedeutung ist.

Neben der intensiven Auseinandersetzung mit unserem Forschungsprojekt wurde mir immer stärker bewusst, wie viele grossartige Leute am Weizmann Institut arbeiten und wie viele interessante Kolleginnen und Kollegen ich im Verlauf des ISSI kennenlernen konnte.

Die einzigartige Kombination von Wissenschaft auf höchstem Niveau und der Möglichkeit, ein internationales Netzwerk unter uns Jugendlichen aufzubauen, basierend auf persönlichen Freundschaften, die sich im Lauf der Zeit entwickelten, ist grossartig.
Die Chance, mit 80 Jugendlichen aus der ganzen Welt zusammenarbeiten und sich austauschen zu können war einzigartig – vielleicht eine once-in-a-lifetime Erfahrung, die ich nie vergessen werde.

Wir verstanden uns auf Anhieb, verbunden durch die gemeinsamen Interessen an Naturwissenschaften. Die jeweils 4 SchülerInnen unterschiedlicher Nationalitäten, die in einem Häuschen zusammen wohnten, wurden schnell zu einer ‚Familie’. Nicht selten entwickelten sich tiefe Freundschaften. So lernte ich verschiedene Schulsysteme, Weltanschauungen und Lebensstile kennen. Oft tauschten wir uns aus über Gott und die Welt – es waren immer bereichernde, oft auch lustige und nicht selten inspirierende Gespräche, die sich bis spät in die Nacht hineinzogen.

Während unseren Ausflügen lernten wir die Vielfalt und Schönheit des Landes Israel kennen. Israel ist so vielfältig und bereichernd, nicht nur in sozialer sondern auch in kultureller und landschaftlicher Hinsicht.
Ich lernte eine offene, tolerante Gesellschaft kennen, die sich stark unterscheidet von den Vorstellungen, die uns nicht selten durch die Presse in der Schweiz vermittelt werden.

Der letzte Sommer hat mich verändert. Ich habe mich in verschiedener Hinsicht weiterentwickelt, fühle mich beflügelt und glücklich, ich konnte meinen Horizont in verschiedener Hinsicht erweitern. Es war mir nicht bewusst, dass dies in diesem Ausmass jemals möglich sein könnte.

Das Abenteuer ist zu Ende, was bleibt sind Erinnerungen und eine tiefe Verbundenheit zu grossartigen Menschen, zum Weizmann Institut und zum Land Israel.
Ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen, ihnen allen, die mir die einmalige Möglichkeit gaben, am ISSI teilzunehmen. Hoffentlich werden auch in Zukunft viele Jugendliche aus der ganzen Welt Gelegenheit erhalten, am Weizmann Institut ähnlich prägende Momente zu erleben.

Ich danke Ihnen allen.
Céline Heimhofer

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